Adel - Herkunft

Namensherkunft und Schreibweisen


Stammvater des (adligen) Geschlechts
1290 Ernst von Gaudelitz, * um 1240,  + 1307 Mark Meißen
Herkunft unbekannt, stand bereits bei Kaiser (richtig: dts. König seit 1273) Rudolf I.-Habsburger (1218-1291) in großem Ansehen, mit ihm 1289/90 auf Erfurter Reichstag (richtig: Hoftag mit 200 Rittern auf dem Petersberg am 17.12.1289 durch König Rudolf I. eröffnet, dauerte 10 Monate), half zur Erlangung des Landesfriedens über 60 (richtig: 66 thüringer) Raubburgen und –schlösser zu zerstören, nach 1292 vom Meißner Markgrafen Friedrich I. (dem Freidigen - ein Wettiner-*1257,MG 1291+1323) wegen seiner ritterlichen Taten zum Kriegs-Obersten und Kriegsrat bestellt, nimmt am 31.5.1307 an Entscheidungsschlacht bei Lucka (siegreiche Schlacht oder Überfall gegen königliche Truppen Albrecht I.(1298-1308) teil, sichert die Macht des Hauses Wettin in Thüringen, dem Pleißenland und der Mark Meißen
Quelle: Leichenpredigt von 1631

Brüder Henricus de Gudeliz, geb.ca.1275 et (und) frantres (Brüder) Conradus de Gudeliz, geb. ca.1280
Quelle: Urkunde
wahrscheinlich Burgmannen zu Leisnig,

1327 16.11. Reinhard von Gaudlitz ist Zeuge in einer Urkunde Burggraf Heinrichs von Leisnig für das Kloster Nimbschen
Quelle: älteste bisher bekannte Urkunde im sächs. Staatsarchiv Dresden betreffs der Familie v. Gaudlitz dokumentieren Codex diplomaticus Sxoniae regie, II. Haupttell, Bd.15, Nr.318

Nach 1100 bilden sich Familiennamen, in den Heerbanne der Meißnischen Markgrafen und Kurfürsten von Sachsen kämpfen deutsche Ritter aus Franken, Schwaben, Bayern, Thüringen und Niedersachsen gegen die Wenden. Sie nannten sich nach dem Dorfe, mit dem sie vom Fürsten belehnt wurden (Herkunftsname). Da dies meist von Slawen gegründete und benannte Dörfer waren, tragen die meisten sächsischen Adelsgeschlechter slawische Namen ( von …-itz), (Eindeutschungssuffix -itz von Ortsnamen, entstanden aus slawischen -c- Suffix z.B. -ica /-nica/-ovica, durch Verschiebung der Silbengrenze mit konsonantem Anlaut: -witz, -nitz, -litz),

ab 1150 Herausbildung von Nachnamen beim niederen Adel in Beziehung zu Orten und pers. Eigenschaften u.ä., Vor- und Zuname mit Präpositionen „de / von“, vom, zu, der” usw. verbunden,
ab 1200 auch bei Bauernhöfen, die einzeln stehen als Zusatz zum Rufnamen/Einzelnamen, wechseln noch oft mit dem Besitz, unterschiedliche Familien an einem Ort tragen gleichen Namen,
ab 1340 werden Familiennahmen fest, um 1400 schrittweiser Wegfall der Präposition „von” bei nichtadeligen Familien und Beibehaltung beim Adel, durch mittelhochdeutsche Lautverschie bung von „u” in „a” Gudelitz zu Gaudelitz, Wegfall des „e” zu Gaudlitz, ( „e” bleibt bis 18.Jh erhalten), um 1500 ist Einnamigkeit im Besitzbürgertum völlig verschwunden, 17.Jh namens gesetzliche Maßnahmen in Sachsen, 1794 Allg. Preuß.Landrecht bestimmt ua. Recht und Pflicht eines Familiennamens = Familiennamen auch auf dem Lande, regelmäßige Vererbung im Mannesstamm, 1991 Liberalisierung des Namensrechts nach Beschluß des Bundesverfassungsgerichts (Nachnahmen-Wahlmöglichkeit nach Heirat u. Kindsgeburt)
um 2000 gibt es in Deutschland ca. 860.000 verschiedene Nachnamen, mehr als 80 % der dts. Bevölkerung wohnen noch im Siedlungsraum ihrer Vorfahren des Mittelalters

Ursprung unseres Familiennamens ist die altsorbische Siedlung Gaudlitz:, die auf das 8.-10.Jh. zurück geht, Rundweiler mit 3-5 Vierseitenhöfen und abgelegenem „Oberhof”, 1551/52: 49 Einw. (6 besessene Mann x 7), 7 Inwohner, 15 Hufen Land, gewannähnliche Streifenflur = Hinweis auf dts. Kolonisten, Gaudlitzgrundbach- rechter Nebenbach des Sornzigbaches, als 1241 das Kloster Sornzig gestiftet wird, erhält es die Gerichtsbarkeit für die Ortslage Gaudlitz mit 5 Bauernstellen, Oberhof war ein Grangie - ein wirtschaftlich und gewerblicher Musterhof / Klosterhof des Klosters Sornzig, 1310 als Herrensitz erwähnt, verwaltm. 1378 castrum Meißen, Supanie Schlagwitz, nach Reformation zum Schulamt Meißen, 1555 nach Altmügeln gepfarrt, 1579 unter Verwaltung des Altbischofs zu Mügeln, 1590 verwaltm. Amt Wurzen Klosteramt Sornzig, 1816/17 brennt die gesamte Ortslage ab, heutige Gebäudesubstanz, einschl. Oberhof wurden danach aufgebaut, 1900 145 ha Land, 1924 wird der Boden von G. in die Spitzengruppe klassifiziert


1243 erste urkundliche Erwähnung unseres Familiennamens
als Name der Siedlung Gudelitz (Übergabe an das Kloster Sornzig = Zinsdorf), 1250 Gudeliz / 1310 Gudelitz (Errichtung eines Herrensitzes als „Oberhof”), 1327 Gudelicz, 1352 Gudelich, 1378 Gudelicz verwaltm. Castrum Meißen, Supanie Schlagwitz, Guedenicz, 1543/7 Gaudalitz, 1450 Gaudlicz, 1496 Gawdelitz, 1551/2 Gaudelitz, 1558 Gaudelitz, 1791 Gaudlitz
Name wird mit „Leute des Gudla” bzw. „Fiedler” erklärt
Neben der sprachlichen Änderung durch Lautverschiebungen und Schreibweiseänderungen änderten sich die Kanzleisprachen und die Aufzeichnungen vom latainischen/slavischen ins deutsche bzw. erfolgten auch willkürliche schriftliche Änderungen des Namens durch den Aufschreibenden/Beurkundenden. Da die Betroffenen eventuell selbst des Lesens unkundig waren, stellten sie die schriftlich beurkundete „Namensänderung“ selbst nicht fest. So hies eine aus Schildau stammende Gaudlitz Familie als sie über Stettin 1720 von Wismar nach Schweden ausreisden, nach ihrer dortigen Ankunft Gaulitz.
Das „d“ war verloren gegangen.
Ähnlich kann dies u.a. bei Gandlitz, Gautlitz, gewesen sein.
Verwandte Namen sind auch Gaude, Gaudig und Gauditz.
 

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